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Ein Erfahrungsbericht

Kurzzusammenfassung

Was mir nicht geholfen hat:

  • Dienogest
  • bioidentische Hormone in homöopathischer Potenzierung beim HP

Was mir geholfen hat:

  • natürliches Progesteron 100mg/Tag in der 2.Zyklushälfte (Hormone im Blut testen)
  • Meditation (www.sanftes-yoga.de)
  • Weglassen unverträglicher Nahrungsmittel (IgE-Test Ganzimmun)
  • Osteopathie (https://fm-petit.de)

 

Ausführlicher Bericht

Seit ich denken kann, habe ich starke Regelschmerzen, sodass es ohne Ibuprofen gar nicht geht. Als ich 24 war, ist mir zum ersten Mal in meinem Leben eine Zyste geplatzt – eine ungemein schmerzhafte Erfahrung. Danach hatte ich immer wieder Schmerzen an der Stelle, an der die Zyste geplatzt ist, und habe das auch beim Wasserlassen gespürt. Zu der Zeit habe ich schon gelesen, dass Endometriose eine Erklärung wäre, habe das Ganze aber verdrängt.

Als dann mit 27 die Regelschmerzen schlimmer wurden, ich Schmerzen beim Sex bekam, mir wieder eine Zyste geplatzt ist und ich Schmerzen wie Messerstiche beim Sport und Laufen hatte, habe ich meine Hausärztin bequatscht, mir eine Überweisung zum Endometriosezentrum in Ruit zu geben (der Frauenarzt sah keinen Anlass dazu…).

In Ruit bekam ich dann von Dr. Burkhardt die Bestätigung, ich war im Stadium 2, tiefinfiltrierend mit einem über 1cm großen Knoten an der Beckenwand und vermutlichen Herden auf der Blase. Die Diagnose hat mich dann doch sehr mitgenommen.

Emotional war sehr viel bei mir los: Wird es jetzt immer schlimmer? Eine chronische Krankheit? Durch wieviele OPs muss ich durch? Werde ich vielleicht gar keine Kinder bekommen können? Ich schloss mich also der Selbsthilfegruppe an und hoffte auf Unterstützung. Leider verschlimmerte sich meine Bedrückung durch die ganzen negativen Nachrichten dort und ich beschloss, meiner psychischen Gesundheit zuliebe dort auszutreten, da ich mich nur noch über die Krankheit definierte.

Da ich das verschriebene Dienogest absolut nicht vertrug und daher nach 4 Wochen absetzte (schwere Depressionen und totale Erschöpfung, von der ich mich bis heute noch nicht ganz erholt habe) fing ich an, nach alternativen Methoden zu suchen.

Zunächst ging ich zu einer Heilpraktikerin, die per Speicheltest Hormonbestimmung machte und mir (potenziert) bioidentische Hormone verschrieb. Dabei war allerdings auch Östrogen, und ich merkte keine Verbesserung.

Dann probierte ich es mit CBD-Öl zur Zeit der Regelblutung, das half mir meinen Ibuprofenkonsum zu halbieren. Bei den Schmerzen außerhalb der Periode war aber keine Verbesserung zu spüren und es beeinträchtigte mich sehr in meinem Job und in meiner Lebensqualität.

Teilweise war ich sehr verzweifelt und erwog eine OP. Ich hatte auch Angst davor, dass die Endometriose weiterwachsen und meine Organe zerstören könnte. Außer den starken Regelschmerzen, den Schmerzen im Unterbauch außerhalb der Periode und teilweise beim Sex hatte ich Erschöpfungssymptome und ständige Magen-Darm-Probleme. Dazu muss man auch sagen, dass ich gesundheitlich schon vieles zu tragen hatte. Eine chronische EBV-Infektion, Borreliose, Candida und Yersinien waren meine Begleiter, und möglicherweise auch Mit-Auslöser des Endometriosewachstums.

Ein halbes Jahr nach der Diagnose entschloss ich mich, bei Nicole Stahnke, die selbst Betroffene ist, an den Meditationen teilzunehmen. (https://sanftes-yoga.de/) Ich merkte,dass mir das total half, emotionalen Ballast loszuwerden und ruhiger zu werden.

Dann entschloss ich mich, weitere alternative Methoden anzugehen. Ich machte einen IgE-Unverträglichkeitstest über 300 Nahrungsmittelallergene und eliminierte alles, worauf ich reagierte (u.a. Gluten, Eier, Milchprodukte).

Dann brachte mich eine Ärztin für Naturheilkunde (Frauenärztin war dagegen) dazu, im Blut mal meinen Hormonspiegel zu untersuchen. Heraus kam eine Gelbkörperschwäche (zu wenig Progesteron) und sie verschrieb mir daraufhin natürliches Progesteron in der 2. Zyklushälfte. Dies verlängerte schon mal meinen Zyklus von 24 auf 28-29 Tage!

Außerdem bekam ich eine Empfehlung, den Endometriose-Osteopathen Patrick Petit in Bad Urach aufzusuchen. Er kooperiert viel mit dem Endometriosezentrum in Tübingen und ist fachlich auf dem neuesten Stand. Anhand von einem Modell des weiblichen Unterleibs erklärte er mir erstmalig die Anatomie und Zusammenhänge zwischen Faszienbändern. In der Behandlung ging er total auf meine Schmerzpunkte ein und löste da über mehrere Termine einiges auf, sodass ich eine deutliche Schmerzlinderung spürte!

Nun – 1 Jahr nach der originalen Diagnose – war ich wieder bei Dr. Burkhardt im Endometriose Zentrum in Ruit zur Kontrolle. Ich hatte Sorge, dass die Endometriose trotz aller Bemühungen gewachsen sein könnte. Nun kam die absolut tolle Überraschung – ein deutlicher Rückgang!! Er sah im Ultraschall den Knoten nicht mehr und auch sonst sah alles frei aus!! Wahnsinn! Ich war so froh, dass es deutlich besser geworden ist und blicke sehr positiv in die Zukunft, dass nicht nur die Endometriose gestoppt, sondern auch rückläufig war, und dass ohne OP oder künstliche Hormone!

Natürlich weiß keiner, was die Zukunft bringt. Aber ich bin überzeugt, dass man viel erreichen kann, wenn man sich um die eigene Gesundheit kümmert und auch mal Methoden außerhalb der Schulmedizin ausprobiert. Ich habe immer noch die Darmprobleme (probiere momentan eine Candidasanierung) und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, und immer noch die Erschöpfung (nachgewiesener ATP-Mangel, dagegen probiere ich Glutathion-Infusionen).

Allerdings bin ich auch aufgrund der positiven Erfahrung mit dem Rückgang der Endometriose hoffnungsvoll, dass ich das auch in den Griff bekomme! Ich kann euch nur Mut machen, belest euch, hört auf euer Bauchgefühl und probiert aus, was euch hilft!

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Lieben Dank für deinen Bericht. Das macht Mut dran zu bleiben.
    Wo hast du denn deinen Hormonspiegel untersuchen lassen? Und bekommst du das natürliche Progesteron vom Heilpraktiker oder vom Arzt? Da ich meine Basaltemperatur messe und Auffälligkeiten feststelle, vermute ich bei mir auch eine Gelbkörperschwäche.
    LG Anne

    1. Ich habe das auf eigene Kosten beim Labor Enders in Stuttgart machen lassen (zwischen 21. und 23. Zyklustag) auf Anraten einer Ärztin für Naturheilkunde. Daraufhin habe ich das Utrogest verschrieben bekommen, durch Überzeugungsarbeit mithilfe vom positiven Bericht des Endometriosezentrums schließlich auch die Frauenärztin.

  2. Wow was für ein toller Beitrag!! Das gibt absolut Kraft und Mut!
    Darf ich nachfragen bei welcher Heilpraktikerin du warst du wo du den Test auf Unverträglichkeiten gemacht hast?

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